Auch Träume haben ihre Geschichte, insbesondere der „Amerikanische Traum“, der nur allzu oft auf das Thema „Vom Tellerwäscher zum Millionär“ reduziert wird. Diese Einengung auf das Reich-werden, ist Teil der Geschichte eines Konzeptes, das bereits in den Boden des kolonialen Nordamerikas gepflanzt wurde und sich dann im Laufe der amerikanischen Geschichte wiederholt verändert hat. In den identitätspolitischen Kulturkämpfen der heutigen USA geht es nicht zuletzt auch um die Frage, worin genau sich der „Amerikanische Traum“ verwirklicht und wer ihn träumen darf.
In einem weiten historischen Bogen, der bei Benjamin Franklin und John Hector St. John Crèvecoeur im 18. Jahrhundert beginnt und im Heute der USA endet, zeichnet der Vortrag anhand von vielen Beispielen die Geschichte des „Amerikanischen Traumes“ in den sich wandelnden historischen Kontexten der USA bis in die Gegenwart nach.
ist Historiker und Professor für Amerikanistik an der Universität Regensburg. Er wurde mit einer Arbeit zu „Amerikabilder in politischen Diskursen. Deutsche Zeitschriften, 1789-1830“ (Stuttgart 1998) in Göttingen promoviert. Die Universität Greifswald habilitierte ihn im Fach Neuere und Neueste Geschichte für seine Studie „Lebenswenden und Zeitenwenden. Deutsche Politiker und die Erfahrungen des 20. Jahrhunderts“ (München 2007). Seitdem hat Volker Depkat breit und vielfältig zur Geschichte der USA in ihren kontinentalen, hemisphärischen und transatlantischen Bezügen gearbeitet. 2008 erschien seine „Geschichte Nordamerikas: Eine Einführung“ im Böhlau Verlag. 2016 legte er eine „Geschichte der USA“ im Kohlhammer Verlag vor. Sein Buch „American Exceptionalism“ ist 2021 bei Rowman & Littlefield erschienen. Aktuell arbeitet er an einer Biographie über Harriet Tubman.