Karl-Schurz-Straße
70190 Stuttgart
Eine Straße im Stadtteil Berg, Stuttgart-Ost, die nach dem deutschen Revolutionär und später amerikanischen Politiker Karl (meist Carl geschrieben) Schurz benannt ist.
Carl Schurz wurde 1829 in der Nähe von Köln, damals im preußischen Staatsgebiet, geboren. Ab 1847 studierte er Philologie und Geschichte an der Universität Bonn und schloss sich der Bonner Burschenschaft Frankonia sowie der Bonner Burschenschaft Normannia an. Im Dezember 1848 wurde er Präsident des neugegründeten demokratischen Studentenvereins in Bonn.
Während der Märzrevolution nahm Schurz u.a. am Sturm auf das Siegburger Zeughaus am 10. Mai 1849 teil und flüchtete aus der Festung Rastatt. Nach Stationen in Frankreich und der Schweiz lebte er längere Zeit in London, bevor er 1852 zusammen mit seiner Frau in die USA ging.
1856 siedelte Schurz von Philadelphia nach Watertown, Wisconsin über. Seine Frau Margarethe Meyer-Schurz eröffnete dort den ersten Kindergarten in den USA. Carl Schurz wurde Mitglied der damals neuen Republikanischen Partei, die gegen die Sklaverei war. US-Präsident Abraham Lincoln entsandte ihn 1861 als Botschafter nach Spanien. Er kehrte nach knapp einem Jahr zurück, um während des amerikanischen Bürgerkriegs in der Unionsarmee der Nordstaaten zu dienen. Schurz steigt bis zum Generalmajor auf und kämpft u.a. in der Schlacht um Gettysburg.
1867 ließ er sich in St. Louis, Missouri nieder und wurde Miteigentümer und Redakteur der deutschsprachigen Zeitung Westliche Post. 1869 wurde er als erste gebürtige Deutsche in den Senat der Vereinigten Staaten gewählt, wo er Missouri bis 1875 vertrat. 1877 ernannten ihn der frisch gewählte Präsident Rutherford B. Hayes zum Innenminister.
Nach Ende seiner Karriere als Politiker 1881 zieht Schurz nach New York City und arbeitet hauptsächlich wieder im journalistischen Bereich. Bis zu seinem Tod im Jahr 1906 engagiert er sich politisch, u.a. gegen die imperialistischen Tendenzen in den USA. Mark Twain verfasste seinen Nachruf.